Japanische Tattoos: Mehr als nur Kois und Kirschblüten

Wie letzten Monat im Blog über die Bedeutung von Tattoo-Motiven angekündigt, möchte ich euch diesen Monat mehr über die japanischen Tattoos verraten. Denn glaubt es oder nicht – es gibt viel mehr Motive als Kois und Kirschblüten. Japanische Tätowierungen, auch bekannt als Irezumi, sind eine Kunstform für sich und nicht nur für ihre beeindruckende Ästhetik bekannt, sondern auch wegen ihrer tiefgründigen Bedeutungen. Bevor ich euch aber ganz viel zu japanischen Tattoo-Symbolen und deren Bedeutungen erzähle, vorher etwas über die Geschichte und Gegenwart des Irezumis.


Irezumi: Die Geschichte der japanischen Tattoos

Die Kunst des Irezumi hat ihre Wurzeln tief in der japanischen Geschichte und Kultur. Erste Hinweise auf Tätowierungen finden sich auf Tonfiguren aus der Jomon-Zeit, die bis zu 5.000 v. Chr. datiert werden. Schon damals waren Tattoos ein Ausdruck von Kultur und Status.


Besonders spannend finde ich, dass die Ainu, ein indigenes Volk Japans, für ihre traditionelle Tätowierkunst bekannt sind. Diese Tattoos, die hauptsächlich von Frauen getragen wurden, symbolisierten oft den sozialen Status und das spirituelle Leben der Trägerinnen. Und wo wurden sie angebracht? Im Gesicht, an den Armen und Händen – also richtig sichtbar!



In den frühen Jahrhunderten nach Christus, um 300 n. Chr., wurde das Tätowieren in Japan dokumentiert. Zu dieser Zeit hatten Tattoos jedoch eine ganz andere Bedeutung. Sie wurden oft als Strafe für Verbrecher verwendet – eine Art lebendiges Register der Gesetzesübertretungen. Diese Praxis hielt sich bis in die Edo-Zeit (1603–1868), wo Tattoos weiterhin als Markierung für Kriminelle dienten.


Aber auch die Kunstform entwickelte sich weiter und gewann an Bedeutung, insbesondere unter den Yakuza, der japanischen Mafia. Hier wurden Tattoos zum Ausdruck von Identität und Loyalität.


Traditionelle japanische Tattoo-Techniken


Das Spannende an traditionellen japanischen Tätowierungen ist die Technik, mit der sie erstellt wurden. Habt ihr schon mal von Tebori gehört?


Dabei handelt es sich um eine manuelle Methode, bei der Bambusstangen mit Metallnadeln verwendet werden, um die Haut punktuell zu durchstechen und die Tinte einzuführen. Das klingt schmerzhaft, oder? Und ja, das ist es auch! Das eigentliche Stechen mit der Nadel tut nicht so weh, wahrscheinlich sogar weniger als mit einer modernen Tattoomaschine, aber diese Methode ist extrem zeitaufwendig. Alle von euch, die ein Tattoo haben, wissen, dass die letzte Stunde immer am meisten weh tut. Je länger das Tattoo dauert, desto schmerzhafter ist es am Ende meistens. Aber hey, wer schön sein will, muss leiden, oder?


Auch heute gibt es noch Künstler, die diese traditionelle Technik beherrschen und damit tätowieren. Ich gehöre allerdings nicht dazu und bin mit meinen Tattoomaschinen deutlich schneller und damit auch schmerzärmer unterwegs. Aber selbst bei den modernen Tebori-Künstlern werden die Linien in der Regel mit einer modernen Maschine gezogen.



Japanische Neue Schule: Neo-Japanese


Japanische Tattoos haben sich durch den westlichen Stil in „Neo-Japanese“ weiterentwickelt. Dieser Stil ist echt cool, weil er traditionelle Motive mit modernen Techniken und Designs verbindet.


Obwohl Tattoos in Japan immer noch teilweise stigmatisiert sind – ja, es gibt tatsächlich öffentliche Bäder, in denen Tätowierte nicht rein dürfen – erfreuen sie sich wachsender Beliebtheit und Anerkennung als Kunstform.


Japanische Tattoo-Symbole und ihre Bedeutungen



Bakeneko (Geisterkatze)


Beginnen wir mit den Bakeneko, den mystischen Katzenwesen der japanischen Folklore. Diese Geisterkatzen haben die faszinierende Fähigkeit, sich in Menschen zu verwandeln und euch auszutricksen. Wenn du dir eine Bakeneko tätowieren lässt, symbolisiert das Transformation und die Macht des Übersinnlichen. Außerdem zeigt es, dass du die Fähigkeit hast, das Unerwartete zu kontrollieren. Nicht schlecht, oder?


Blumen (Botan, Kiku, Sakura, Hasu)


Blumen sind in der japanischen Tattoo-Kunst ein Muss. Sie sind nicht nur schön anzusehen, sondern tragen auch tiefgründige Bedeutungen.

Botan (Pfingstrose)

Die Pfingstrose ist die „Königin der Blumen“ und steht für Reichtum, Glück und Ehre. Mut und Tapferkeit sind ebenfalls Teil ihres Repertoires. Wenn du eine Botan als Tattoo hast, strahlst du also pure Power aus!

Hasu (Lotus)

Der Lotus steht für Reinheit, Erleuchtung und Wiedergeburt. Er ist das perfekte Symbol für jemanden, der sich immer wieder neu erfindet und aus schwierigen Situationen gestärkt hervorgeht. Wie der Lotus aus dem Schlamm aufsteigt und blüht, zeigt er als Tattoo-Motiv, dass auch aus schwierigen Umständen etwas Wunderschönes entstehen kann.

Kiku (Chrysantheme)

Die Chrysantheme ist ein Symbol für das Kaiserhaus und steht für Langlebigkeit und Glück. Kein Wunder, dass sie so oft in traditionellen japanischen Tattoos auftaucht.

Sakura (Kirschblüte)

Ah, die Kirschblüte – ein Klassiker unter den japanischen Tattoo-Motiven. Sie symbolisiert die Vergänglichkeit des Lebens und die flüchtige Schönheit. Eine Sakura erinnert uns daran, das Leben in vollen Zügen zu genießen, denn nichts währt ewig.



Oni, Tengu, Hannya und viele andere Dämonen, Halbdämonen und Geister

Kommen wir zu den etwas gruseligen, aber faszinierenden Tattoo-Motiven, die ich euch nur zu gern stechen würde. Wenn ihr euch für so ein Motiv entscheidet mache ich euch einen Sonderpreis:

Oni (Dämonen)

Diese dämonischen Kreaturen können sowohl böse als auch schützende Geister sein. In der Tattoo-Kunst stehen Oni für Schutz und die Macht, das Böse abzuwehren. Sie sind also eine Art Schutzschild gegen negative Einflüsse.

Tengu (Halbdämonen: halb Mensch, halb Vogel)

Diese übernatürliche Wesen werden oft als Halbdämonen oder Berggötter dargestellt. Sie haben sowohl menschliche als auch vogelähnliche Eigenschaften, wie lange Nasen und Flügel. Tengu sind bekannt als Trickster, die Menschen in die Irre führen können, aber sie sind auch als Beschützer heiliger Orte bekannt. In der Tattoo-Kunst symbolisieren Tengu Macht, Schutz und die Balance zwischen Gut und Böse. Ihre Darstellung ist oft martialisch, was ihre Verbindung zur Kampfkunst und zum Schutz verstärkt.

Hannya (weibliche Dämonenmaske)

Die Hannya-Maske ist ein Symbol für eine Frau, die vor Eifersucht und Wut zu einem Dämon geworden ist. Klingt dramatisch, oder? Diese Maske repräsentiert die Komplexität menschlicher Emotionen und zeigt, dass wir alle fähig sind, sowohl Liebe als auch Hass zu empfinden. Ein Tattoo mit einer Hannya-Maske ist also nicht nur ein echter Hingucker, sondern auch tiefgründig.

Hitotsume-Kozō (einäugige Geisterkinder)

Diese einäugigen Geisterkinder sind in der japanischen Folklore als schelmische Wesen bekannt. Obwohl sie harmlos sind, können sie erschreckend wirken. Als Tattoo-Motiv stehen Hitotsume-Kozō für Verspieltheit und die Unschuld der Jugend. Sie sind ein Symbol für das Unerwartete und das Mysteriöse.

Jorōgumo (Spinnenfrau)

Die Spinnenfrau aus der japanischen Mythologie, kann sich in eine schöne Frau verwandeln, um ihre Opfer zu verführen und zu fangen. Sie symbolisiert Täuschung und Gefahr, aber auch Verführungskraft. Als Tattoo-Motiv wird die Jorōgumo oft verwendet, um die Dualität von Schönheit und Gefahr darzustellen.

Kappa (Wassergeister)

Diese trickreichen Wassergeister haben einen Wasserschopf auf dem Kopf, der ihre Quelle der Kraft darstellt. Kappa sind sowohl für ihre frechen Streiche als auch für ihre gefährliche Natur bekannt. In Tattoos symbolisieren Kappa den Schutz von Gewässern, aber auch die duale Natur des Wassers – es kann sowohl Leben spenden als auch zerstören. Ein Kappa-Tattoo kann also sowohl Humor als auch Gefahr ausdrücken.

Yokai (alle möglichen Geister)

Das sind eine Klasse von übernatürlichen Wesen und Geistern in der japanischen Folklore, wozu eigentlich auch Kappa, Hitotsume-Kozō & Co. gehören. Yokai umfassen eine breite Palette von Kreaturen, von harmlosen Trickstern bis hin zu gefährlichen Dämonen. Ein Yokai-Tattoo ist perfekt für diejenigen, die das Geheimnisvolle und Unerklärliche lieben.

Yurei (Geister von ruhelosen Seelen)

Die Geister von Menschen, die auf tragische Weise gestorben sind oder deren Seelen aus anderen Gründen nicht zur Ruhe kommen können werden oft als schwebende, blasse Gestalten mit langen, hängenden Haaren dargestellt. Als Tattoo symbolisieren Yurei unerfüllte Wünsche, Trauer und die düsteren Aspekte des Jenseits. Sie stehen für das Unbekannte und das Unerklärliche nach dem Tod. Ein Yurei-Tattoo kann als Erinnerung an die Vergänglichkeit des Lebens und die tiefen Emotionen stehen, die uns alle prägen.



Ryū (Drachen)


Wer liebt nicht Drachen? In der japanischen Kultur sind Ryū nicht die zerstörerischen Monster, wie wir sie aus westlichen Geschichten kennen. Stattdessen sind sie wohlwollende Wesen, die Schutz, Wohlstand und Weisheit bringen. Drachen in japanischen Tattoos sind oft detailliert gestaltet und können verschiedene Tiermerkmale wie die Schuppen eines Koi-Fisches, die Hörner eines Hirsches oder die Krallen eines Adlers haben. Sie sind wahre Kunstwerke und tragen eine kraftvolle Symbolik in sich.



Hebi (Drachenschlange)


Hebi, die japanische Schlange, ist ein Symbol für Schutz, Weisheit und Regeneration. In der japanischen Mythologie steht die Schlange oft für Heilung und Erneuerung, da sie ihre Haut abstreift und somit ein neues Leben beginnt. Ein Hebi-Tattoo ist daher perfekt für alle, die einen Neuanfang wagen oder ihre Weisheit und Wachsamkeit betonen wollen.



Geisha


Die Geisha ist ein Symbol für Anmut, Schönheit und kulturelle Raffinesse. In der japanischen Kultur sind Geishas hochgeschätzte Künstlerinnen, die in den darstellenden Künsten geschult sind. Ein Geisha-Tattoo symbolisiert Weiblichkeit, Eleganz und eine tiefe Verbundenheit zur traditionellen japanischen Kultur. Geishas werden häufig in Verbindung mit anderen Symbolen wie Blumen dargestellt, um ihre Anmut und Schönheit zu betonen.



Heikegani (Krabben)


Heikegani sind Krabben, deren Panzer ein Muster aufweisen, das einem Samurai-Gesicht ähnelt. Diese einzigartige Erscheinung hat zu Legenden geführt, dass diese Krabben die Seelen gefallener Samurai beherbergen. In der japanischen Mythologie symbolisieren sie Mut und den Geist der Samurai. In Tattoos werden Heikegani oft verwendet, um Tapferkeit und die Erinnerung an ehrenhafte Krieger zu ehren.



Hō-ō (Phönix)


Der Hō-ō, oder japanische Phönix, ist wie jeder andere Phönix ein Symbol für Wiedergeburt und Unsterblichkeit. Der mythische Vogel, der aus seiner eigenen Asche wiedergeboren wird, verkörpert die Idee von Neuanfang und unendlichem Leben. In Tattoos wird der Hō-ō oft mit prächtigen Federn und lebendigen Farben dargestellt, um seine majestätische Natur und seine spirituelle Bedeutung zu betonen. Er ist auch ein Symbol für Frieden und Harmonie.



Karajishi (Shishi) (Löwenhund)


Karajishi, auch bekannt als Shishi oder Löwenhund, sind mythische Kreaturen, die Schutz und Wohlstand symbolisieren. Sie stammen aus der chinesischen Kultur und haben in Japan eine besondere Bedeutung erlangt. Diese Löwenhunde werden oft als Wächterstatuen vor Tempeln und Palästen aufgestellt, um böse Geister abzuwehren. In der Tattoo-Kunst stehen Karajishi für Stärke, Mut und Schutz. Sie werden oft in kraftvollen Posen dargestellt, um ihre beschützende Natur zu betonen.



Kintarō (Goldener Junge)


Kintarō, auch bekannt als der „Goldene Junge,“ ist eine Figur aus der japanischen Mythologie, die für ihre übermenschliche Stärke bekannt ist. Er wird oft als kräftiges Kind dargestellt, das in den Bergen lebt und mit Tieren kommuniziert. Kintarō symbolisiert Stärke, Mut und den Geist des Abenteuers. Ein Tattoo von Kintarō wird oft mit Tieren oder in kämpferischen Posen dargestellt, um seine heroische Natur zu betonen und den Träger daran zu erinnern, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen.



Kitsune (Mystische Füchse)


Kitsune sind mystische Füchse, die in der japanischen Folklore als schlau und intelligent gelten. Sie können sich in Menschen verwandeln, oft in schöne Frauen, und sind für ihre magischen Fähigkeiten bekannt. Kitsune werden oft mit einer Vielzahl von Schwänzen dargestellt – je mehr Schwänze, desto mächtiger sind sie. In der Tattoo-Kunst symbolisieren Kitsune Intelligenz, Trickreichtum und die Fähigkeit zur Transformation. Sie sind auch ein Zeichen für die Unberechenbarkeit und das Mysterium des Lebens.


Koi (Nishikigoi)


Koi-Karpfen sind eines der bekanntesten Symbole in der japanischen Tattoo-Kunst und stehen für Ausdauer, Entschlossenheit und das Überwinden von Hindernissen. Die Legende besagt, dass Koi-Karpfen, die es schaffen, den Wasserfall am Drachentor hinaufzuschwimmen, zu Drachen werden. Diese Geschichte symbolisiert den Triumph des Willens über Widrigkeiten. Die Farben der Koi-Karpfen haben unterschiedliche Bedeutungen: Ein roter Koi steht für Liebe und Mut, ein schwarzer für Überwindung und Erfolg. Ein Koi-Tattoo ist also perfekt für diejenigen, die an ihre Ziele glauben und hart dafür arbeiten.



Maneki-neko (Winkende Katze)


Die Maneki-neko, auch bekannt als „winkende Katze,“ ist ein beliebtes Glückssymbol in der japanischen Kultur. Die Figur zeigt eine Katze, die eine Pfote hebt, um Glück und Wohlstand herbeizuwinken. In Tattoos wird Maneki-neko oft als Glücksbringer und Symbol für Wohlstand verwendet. Die Farben und Details der Katze können die spezifischen Wünsche und Hoffnungen des Trägers widerspiegeln, sei es Glück, Gesundheit oder Erfolg. Ein Maneki-neko-Tattoo ist ein charmantes und positives Symbol, das Freude und Optimismus ausstrahlt.



Namakubi (Frischer Kopf bzw. Geköpfter)


Namakubi bedeutet wörtlich „frischer Kopf“ und bezeichnet in der japanischen Tattoo-Kunst Darstellungen abgetrennter Köpfe. Diese oft brutalen Motive symbolisieren nicht nur den Tod, sondern auch Ehre und Tapferkeit. Sie erinnern an die alten Samurai-Rituale und dienen als Mahnung an die Vergänglichkeit des Lebens sowie an den Mut und die Entschlossenheit, die in der Kriegerkultur hochgeschätzt werden. Namakubi-Tattoos repräsentieren Respekt vor den Gefallenen und die Ehrung eines ehrenhaften Todes.



Nue (Chimäre)


Nue ist eine Chimäre aus der japanischen Folklore, oft beschrieben mit dem Kopf eines Affen, dem Körper eines Tigers, den Beinen eines Dachses und dem Schwanz einer Schlange. Diese faszinierende Kreatur wird als unheilvolles Omen betrachtet, das Krankheiten und Unglück bringt. In der Tattoo-Kunst symbolisiert Nue das Unerklärliche und die bedrohliche Seite der Natur. Ein Nue-Tattoo kann die dunklen, mystischen Kräfte darstellen, die das Gleichgewicht des Lebens stören können, und erinnert an die Komplexität und Unvorhersehbarkeit der Welt.




Raijin (Gott des Donners)


Raijin ist der Gott des Donners und des Blitzes in der Shinto-Mythologie. Er wird oft mit Trommeln dargestellt, die er schlägt, um Donner zu erzeugen. Raijin ist eine mächtige und furchteinflößende Gottheit, die die unbändige Kraft der Natur repräsentiert. In der Tattoo-Kunst symbolisiert Raijin die Macht über das Wetter und die unkontrollierbaren Kräfte der Natur. Ein Raijin-Tattoo steht für Stärke, Zerstörung und Schutz – es ist ein kraftvolles Symbol für diejenigen, die sich stark und furchtlos fühlen.



Samurai


Die Samurai sind ein Symbol für Ehre, Mut und Loyalität. Diese alten Krieger folgten dem strengen Ehrenkodex des Bushidō und waren für ihre Disziplin und Tapferkeit bekannt. In der Tattoo-Kunst repräsentieren Samurai die Werte von Ehre und Pflichterfüllung. Sie werden oft mit ihren traditionellen Rüstungen und Waffen wie Katana und Yari dargestellt, um die Kriegermentalität und das Streben nach Gerechtigkeit zu betonen. Ein Samurai-Tattoo ist eine Hommage an die alten Kriegertraditionen und ein Zeichen für unerschütterliche Ehre und Tapferkeit.



Shisa (Fu-Löwen) (Wächterlöwen)


Shisa, auch bekannt als Fu-Löwen oder Wächterlöwen, sind mythische Kreaturen, die Schutz und Wohlstand symbolisieren. Diese imposanten Wesen stammen ursprünglich aus China und haben in der japanischen Kultur eine besondere Bedeutung erlangt. Shisa werden oft paarweise vor Tempeln und Häusern aufgestellt, um böse Geister abzuwehren. In der Tattoo-Kunst stehen Shisa für Stärke, Mut und Schutz. Ihre Darstellung variiert zwischen einem offenen und einem geschlossenen Mund: Der offene Mund soll Glück hereinlassen, der geschlossene Mund das Böse fernhalten.



Tora (Tiger)


Der Tiger, oder Tora, ist in der japanischen Kultur ein starkes Symbol für Mut, Stärke und Schutz. Er wird oft als Herrscher der Berge dargestellt und gilt als Beschützer gegen böse Geister und Unglück. In der Tattoo-Kunst wird der Tiger häufig in dynamischen Posen dargestellt, die seine Wildheit und Macht hervorheben. Ein Tiger-Tattoo kann auch als Symbol für die Überwindung von Herausforderungen und die Abwehr negativer Einflüsse dienen.



Nami (Wellen)


Nami, die japanische Darstellung von Wellen, ist ein häufiges Motiv in der traditionellen japanischen Kunst. Wellen symbolisieren die Kraft und Unbeständigkeit der Natur. In Tattoos stehen Wellen oft für die Herausforderungen und Veränderungen im Leben. Sie repräsentieren die ständige Bewegung und den Fluss des Lebens sowie die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen und sie zu überstehen. Ein Nami-Tattoo kann also eine Erinnerung daran sein, flexibel zu bleiben und sich den Gezeiten des Lebens zu stellen.

Die große Welle vor Kanagawa ist ein Farbholzschnitt im Ukiyo-e Stil des japanischen Künstlers Katsushika Hokusai. Das Motiv, das ich auch schon tätowieren durfte, gehört zu den berühmtesten graphischen Werken der Welt.



Zugaikotsu (Schädel)


Zugaikotsu, der Schädel, ist ein starkes Symbol in der japanischen Tattoo-Kunst. Er steht für Tod und Vergänglichkeit, aber auch für die Akzeptanz der eigenen Sterblichkeit. Anders als in vielen westlichen Kulturen, wo der Schädel oft als Warnsymbol verwendet wird, hat er in Japan auch positive Konnotationen. Ein Schädel-Tattoo kann an die Endlichkeit des Lebens erinnern und daran, wie wichtig es ist, das Hier und Jetzt zu schätzen. Es ist ein kraftvolles Symbol, das sowohl Respekt vor dem Leben als auch vor dem Tod ausdrückt. Ich habe bisher noch keinen Zugaikotsu stechen dürfen, deshalb bekommt ihr noch ein paar Fische 🙂



Wow, jetzt habe ich euch viel mehr erzählt, als ich eigentlich vorhatte, aber wenn ich mal ins Schwärmen gerate … Hab ich euch Lust auf ein neues Tattoo mit japanischem Motiv gemacht? Wenn ja, macht gleich mal einen Termin bei mir!

Euer Ozzy

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